Blattläuse (Sternorrhyncha)
Lebensweise
Blattläuse sind nahezu überall zu finden, daher auch am Schnittlauch. Oft gehen sie zuerst an die Basis der Pflanzen, also kurz über dem Boden zwischen den Stängeln. Dort legen sie ihre Eier ab, die sich geschützt und so gut wie unsichtbar entwickeln. Sobald die Nymphen schlüpfen fangen sie an Pflanzensaft zu saugen. Die Tiere der ersten Population sind alle weiblich und sie bleibt nun ihr Leben lang auf dieser einen Pflanze. Sie bildet keine Flügel aus. Stattdessen können sie ohne Paarung lebende Blattläuse gebären (Partogenese).Die Lebenserwartung einer Blattlaus beträgt nur wenige Wochen. In dieser Zeit bringt sie aber pro Tag 4-10 Nachkommen zur Welt. Diese sind wieder alle weiblich und produzieren wieder und wieder nur weibliche Nachkommen. Auf diese Weise können in einem Jahr bis zu 40 Generationen entstehen. Erst bei einer Überpopulation und wenn es nicht mehr genug Nahrung für alle gibt, werden geflügelte Weibchen gezeugt. Diese können nun neue Futterquellen suchen. Im Herbst werden winterharte Eier abgelegt, die geschützt die kalten Monate überdauern. Sobald es wärmer wird, schlüpfen die Nymphen und das Spiel beginnt von vorne.
Ameisen beschützen die Blattläuse
Schadbild
Die Einstichstellen an Blättern und Knospen weisen helle Flecken auf. Blätter werden kräuselig, Blüten kümmern und entfalten sich nicht. Außerdem haben Blattläuse süßliche Ausscheidungen, den Honigtau. Dieser gelangt auf Blätter und Knospen. Es bildet einen guten Nährboden für Pilze, wie den Sternrußtau. Die Folge ist Blattverlust. Außerdem können durch die Einstichstellen Viren gelangen, die die Pflanzen weiter schädigen oder gar zum Absterben bringen.Maßnahmen
Sobald ein Befall sichtbar ist, sprüht man die Pflanze tropfnass mit einer Seifenlauge ein. Diese ist recht einfach selbst herzustellen. Man gibt in eine Sprühflasche kaltes Wasser und einen ordentlichen Spritzer Spülmittel. Das Einsprühen sollte bei trübem Wetter geschehen, da die Tropfen sonst bei Sonneneinstrahlung wie ein Brennglas wirken und die Pflanze geschädigt werden könnte. Diesen Vorgang wiederholt man nach 3 Tagen. Läuse atmen durch die Haut. Die Seifenlauge legt sich um den Körper der Laus und erstickt sie. Zurück bleiben weißliche, völlig ausgetrocknete Tiere.Marienkäfer gehören zu den natürlichen Feinden der Blattläuse
Marienkäfer fressen Blattläuse. Ausgewachsene Tiere vertilgen etwa 40 Stück pro Tag. Die Larven des Marienkäfern schaffen es sogar auf 60 pro Tag. Falls man also einen Blattlausbefall hat, so solle man unbedingt gründlich nach schauen, ob Marienkäfer sich ebenfalls auf der Pflanze befinden. Falls dies der Fall ist, so kann man es getrost den kleinen Glücksbringern überlassen sich um den Lausbefall zu kümmern. Außerdem würde eine Seifenlaugenspritzung die nützlichen Insekten ebenfalls töten.
Ameisen lieben Honigtau, den die Blattläuse ausscheiden. Sie beschützen daher die Läuse vor Feinden. Um Ameisen zu vertreiben hilft Kampfer. Man kann beispielsweise Lavandin oder Eberraute pflanzen, um Ameisen fernzuhalten. Im ätherischen Öl der Pflanzen ist Kampfer enthalten.
Rostpilz (Pucciniales)
Lebensweise
Die Lebensweise von Rostpilzen ist sehr komplex und umfasst 5 verschiedenen Stadien, die sich vom Frühjahr bis zum Herbst entwickeln. Dabei wechseln sie die Wirtspflanze, die sie parasitär befallen. Dabei wird die Pflanze nicht getötet. Vielmehr bilden sie in den Hautschichten je nach Stadium ein Lager oder Myzel an. Erst ein vollständiger Ablauf der Stadien lässt den Rostpilz sich vermehren, so dass es im kommenden Frühling wieder auftritt. Sichtbar sind im Herbst rostrote oder orange Punkte an den Pflanzen.Bei Rostpilzen hilft ein tiefer Rückschnitt
Schadbild
Besonders bei feuchtem Wetter im Spätsommer und Herbst treten orange Punkte in der Größe von einem mm oder kleiner an den Blättern auf. Das umliegende Gewebe wird gelblich. Ist die Jahreszeit fortgeschritten, ist die Pflanze in der Phase des Einziehens und das Laub wird auch natürlicherweise gelblich. So kann es passieren, das man den Pilz übersieht.Maßnahmen
Die Pflanze komplett herunter schneiden und das Schnittgut im Hausmüll entsorgen. Würde man es auf den Komost geben, so können weiterhin die Pilze sich vermehren und auf andere Pflanze gehen. Pflanze trocken halten und Neuaustrieb beobachten. Dieser sollte gesund sein. Treten hingegen weiterhin Rostpilze auf, so sollte ein zweites Mal geschnitten werden.Zwiebelfliege (Delia antiqua)
Lebensweise
Die Zwiebelfliege legt im September ihre Eier am Laub, oftmals in der Nähe des Wurzelhalses von Lauchpflanzen ab. Dies kann bei Küchenzwiebeln, Porree, Etagenzwiebeln oder eben Schnittlauch sein. Beim Schnittlauch werden die grobröhrigen Arten eher befallen. Nach dem Schlüpfen bohrt sie die Larve in das Blatt hinein und frisst im Inneren weiter. Sie wandert dabei nach unten, Richtung Zwiebel. Nach etwa 14 Tagen verpuppt sie sich. Nun ist sie in einem rötlich braunen Kokon. Diese überwintern in der Pflanze. Die Tiere schlüpfen im April und paaren sich sofort. Nach wenigen Tagen werden erneut Eier abgelegt. Die Larve schlüpft wieder und verpuppt sich.Im Juli und August schlüpft die zweite Generation. Diese legt im September Eier, deren Larven sich wieder verpuppen um den Winter geschützt in der Pflanze zu überdauern.
Schadbild
Die Blätter kräuseln sich, der obere Teil des Blattes wird nicht mehr richtig versorgt, da die Leitungsbahnen geschädigt sind. Die Eintrittsstellen sind deutlich zu sehen. Die Pflanze kümmert und stirbt schließlich ab. Es kann vorkommen, das 5-10 Larven an einer Pflanze sind. Sie wandern immer nach unten, Richtung Zwiebel und halten sich dort so lange auf, bis sie schlüpfen.Besonders bei winterharten Lauchgewächsen wie Winterheckenzwiebeln, Schnittlauch, Etagenzwiebeln, aber auch Zierläuchen richtet die Zwiebelfliege großen Schaden an.
Maßnahmen
Ein Kulturschutznetz verhindert, das die Tiere ihre Eier ablegen können. Dieses sollte das ganze Jahr auf den Pflanzen sein.Ist ein Befall da, so helfen keine herkömmlichen Mittel. Die Pflanzen müssen aus dem Bestand entfernt und im Hausmüll entsorgt werden. Besonders wenn man mehrere Laucharten im Garten hat, ist es wichtig hier nicht zögerlich zu sein, um die gesunden Pflanzen zu schützen.
Es gibt keine biologischen oder konventionellen Spritzmittel gegen die Zwiebelfliege.
Von Anja Walessa
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