Schnittlauch kommt natürlicherweise in kalten Regionen, wie im alpinen Hochgebirge und Waldtundren vor. Er verträgt somit Wintertemperaturen von -20°C und mehr. Da kommt er natürlich mit unseren vergleichsweise milden Winter prima zurecht.
Schnittlauch ist quasi auf der ganzen Welt zu finden und somit auch in den Küchen und Töpfen vieler Länder. Es ist also ein Multikulti-Kraut.
blühender Schnittlauch im Sommer
Schnittlauch gibt es in verschiedenen Sorten. Sie unterscheiden sich nach Röhrendicke, Wuchshöhe und Blütenfarbe. So gibt es neben den üblichen rosafarbenen Blüten in verschiedenen Farbnuancen auch weißblühende Sorten. Auch sind einige steril, so dass sie keine Samen ausbilden. Die Blüten sind daher wesentlich langlebiger. Sie eignen sich dadurch besser zum Verzehr.
Schnittlauch Steckbrief
| Ordnung | Spargelartige (Asparagales) |
|---|---|
| Familie | Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae) |
| Botanisch | Allium schoenoprasum |
| Englisch | chives |
| Synonyme | Schnittling, Lock, Brislauch, Graslauch |
| Aussaat | März bis Mai |
| Ernte | Mai bis September |
| Boden | feucht, mäßig nährstoffreich |
| Standort | sonnig bis halbschattig |
| Blüte | rosa, weiß - Mai bis Juni |
| Englisch | chives |
| Französich | ciboulette |
| Spanisch | cebollino |
| Italienisch | erba cipollina |
| Schwedisch | gräslök |
| NIederländisch | bieslook |
Navigation:
- Einleitung
- Schnittlauch in der Küche
Herkunft und Vorkommen
Schnittlauch kommt aus den kalten Regionen der Welt. Er ist auf der Nordhalbkugel jeden Kontinents vertreten.So kommt Schnittlauch in der russischen Waldtundra bis fast an die subarktische Grenze vor. In den USA und Kanada in den Hochgebirgen und ebenfalls im Tundragebiet. In Europa in Hochalpinen Lagen und in Skandinavien.
Es gibt regionale Unterschiede, aber alle gehören derselben Art an. So unterscheiden sich die Arten beispielsweise in Sibirien, in den deutschen Alpen und in Japan. Umgangssprachlich heißen diese dann etwa Sibirischer Schnittlauch, botanisch Allium schoenopraum ssp. sibiricum.
Die Standorte sind nährstoffreich und eher feucht. Die Winter in den genannten Gebieten sind schneereich und es werden Temperaturen von – 20 °C und kälter angezeigt. Die Sommer dagegen kurz und heiß. Oftmals dauern sie nur 100 Tage. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Schnittlauch schnellwüchsig ist. Er produziert sowohl Samen als auch Nebenzwiebeln um sich möglichst erfolgreich zu vermehren.
Mittlerweile hat er sich aus unseren Gärten in die freie Landschaft ausgewildert, so dass man ihn in Feuchtgebieten, an Bachrändern und auf nährstoffreichen Wiesen findet. Da es jedoch empfindlich gegenüber anderen höher wachsenden Gräsern und Blütenpflanzen ist, wird sein Bestand im Zaum gehalten.
Am Naturstandort sucht er sich jedoch Areale, die wenig oder keine Konkurrenten nutzen. So kann es vorkommen, das er in Geröll auf kalkhaltigem Gestein oder Kiesbänken vorkommt.
Reife Samen
Eine Besonderheit sind die sehr festsitzenden reifen Samen in den Blütenständen. Diese stehen noch, wenn die Blätter bereits eingezogen sind. Sie sehen aus wie Strahlen mit kleinen Fallschirmchen die sich prima durch den Wind tragen lassen. Mit der beginnenden Herbstzeit werden die Blütenstände davon geweht mit ihrer wertvollen Fracht an Bord. In einem Blütenstand befinden sich etwa 30 Samen. Diese bleiben an Bodenunregelmäßigkeiten hängen. Die Samen überdauern nun den Winter durch eine Schneedecke geschützt und keimen im kommenden Frühling.
Fazit:
Schnittlauch kommt aus einer wesentlich kälteren Klimazone und fühlt sich in unserem gemäßigten Klima richtig wohl.
Schnittlauch kommt aus einer wesentlich kälteren Klimazone und fühlt sich in unserem gemäßigten Klima richtig wohl.
Systematik
Schnittlauch ist eine ausdauernde krautige Pflanze und gehört zu den einkeimblättrigen Pflanzen. Sie bildet röhrenartige Blätter, die aus einer Zwiebel wachsen. Die Wuchshöhe beträgt etwa 30 cm.Die Blütezeit ist von Mai bis Juli. Die Blütenfarbe ist rosa. Einige Sorten wurden mit weißer Blüte gezüchtet. Die Blüte ist etwa ein Köpfchen von etwa 2 cm Durchmesser. Die Samen sind dunkelbraun bis schwarz und haben eine Größe von etwa 3 mm. Schnittlauch gehört zur Familie der Amaryllisgewächse, Unterfamilie Lauchgewächse.
Es besteht eine enge Verwandtschaft mit der Küchenzwiebel.
Die Gattung Allium umfasst etwa 300 Arten. Die bekanntesten sind die Küchenzwiebel, Porree und Knoblauch.
Sie kommt in vier Selektionen vor. Die regionalen Unterschiede sind gering, jedoch sind die Vorkommen weit von einander entfernt, so das sich eigene Gruppen gebildet haben. Es gibt eine europäische Gruppe, eine asiatische, die sich über Beringia bis nach Nordamerika verbreitet hat, eine kaukasische Gruppe, die sich bis in den Iran zieht und eine Unterart mit dreifachem Chromosomensatz in Spanien.
Schnittlauch in der Küche
Schnittlauch wird in erster Linie roh verwendet. Seine Inhaltsstoffe sind flüchtig und geben diese an das ihm umgebende Medium ab. Er eignet sich daher hervorragend in kalten Soßen, Vinaigrettes und Quarkspeisen. Er passt in Salate, Dipps und wird als Garnitur verwendet. Er ist Bestandteil der Frankfurter Grünen Soße.Geschmacklich ist Schnittlauch mild zwiebelig. Er passt daher gut zu milden Zutaten wie Kartoffeln, Eier, Möhren oder Joghurt. Er verleiht diesen einen würzigen Geschmack und kann Salz ersetzen.
Schnittlauch ernten
Die ersten zarten Blätter treiben im milden Frühling Ende März. Sie wachsen recht schnell. Ab Mitte April kann man bereits bundweise ernten. Man schneidet dazu die Blätter bis 4 cm oberhalb des Bodens ab. Sie wachsen munter weiter, so dass in 10 bis 14 Tagen wieder geerntet werden kann. Ab Mitte Mai erscheinen die Blüten. Dies haben einen festeren Stängel, den man schlecht mitessen kann. Am besten man schneidet trotzdem weiterhin tief ab und zieht nachher die Blütenstängel aus dem Bund heraus. Die Blüten können mitgegessen werden.Es ist von Vorteil, dass immer möglichst tief die Schnittlauchblätter abgeschnitten werden, da sie sonst unregelmäßig nachwachsen und die weitere Ernte erschweren. Es kann bis Mitte Oktober geerntet werden. Hat man ein unbeheiztes Gewächshaus, so verlängert sich die Ernte bis Dezember.
weiterlesen -> Schnittlauch ernten
Konservieren - Schnittlauch haltbar machen
Schnittlauch schmeckt frisch am besten. Dennoch kann es von Vorteil sein, wenn man ihn auch konserviert. Wenn der Winter naht und die Kräuter sich langsam zur Winterruhe begeben, kommt die trübe schnittlauchlose Zeit. Um diese zu überbrücken, kann man bereits im Sommer vorsorgen und Schnittlauch konservieren. Bei Bedarf ist dann immer etwas da und man braucht ja auch nur für etwa vier Monate konservieren. Ab März ist es möglich, sich ein paar Pflanzen im Haus vorzuziehen. Man kann Schnittlauch sowohl einfrieren als auch trocknen. Beide Methoden sind recht einfach und gelingen ohne besondere Vorkenntnisse.weiterlesen -> Schnittlauch einfrieren
weiterlesen -> Schnittlauch trocknen
Rezepte
Schnittlauch-Quark
Der Klassiker, den es schon bei Oma gab:Für 4 Portionen
Zutaten:
- 250 g Quark (20%)
- Salz und Pfeffer
- ein Bund Schnittlauch, etwa 30 g
- einen Esslöffel Sonnenblumenöl
- 5 Esslöffel Milch
Zubereitung: In einer Schüssel den Quark mit dem Öl und Milch verrühren.
Die Masse sollte cremig sein, aber nicht zerlaufen. Bei Bedarf etwas mehr Milch zugeben, falls der Quark zu fest ist.
Den Schnittlauch in feine Ringe schneiden und zum Quark geben, mit Salz und Pfeffer abschmecken, alles gut verrühren. Schnittlauchquark schmeckt am besten wenn er noch eine Stunde zugedeckt ziehen kann.
Er passt zu Brot, Pellkartoffeln, Gegrilltes oder als Dipp zu Gurke und Möhren.
Schnittlauchpfannkuchen
Für 4 PortionenFür den Pfannkuchenteig:
- 2 Eier
- 200 g Mehl
- ½ Teelöffel Salz
- etwas Pfeffer
- 200 ml Milch
- 20 g Schnittlauch
Für die Füllung:
- ein paar Salatblätter
- 4 mittelgroße Tomaten
- 4 Esslöffel Schmand
- Salz, Pfeffer
Zubereitung: Backofen auf 100 °C vorheizen.
Mehl in eine Schüssel geben, die Eier, Gewürze und die Milch zugeben und mit dem Schneebesen alles zu einem glatten Teig rühren.
Schnittlauch in feine Röllchen schneiden und zum Pfannkuchenteig geben, nochmals umrühren. Den Teig etwa 10 Minuten stehen lassen, damit das Mehl die Feuchtigkeit gut aufnehmen kann. An der Oberfläche entstehen kleine Blasen und der Teig wird etwas fester.
Tomaten in Würfel schneiden, Salatblätter waschen und trocken tupfen.
In einer Pfanne etwas Öl erhitzen und nacheinander 4 Pfannkuchen backen. Die fertigen Pfannkuchen auf einen Teller legen und im Ofen warm halten, bis alle fertig gebacken sind.
Die Pfannkuchen auf Teller legen und eine Hälfte mit den Salatblättern garnieren, Tomatenwürfel darauf verteilen und mit je einem Esslöffel Schmand toppen.
Salzen und Pfeffern. Die Pfannkuchen zuklappen und servieren.
Champignon-Streich mit Schnittknoblauch
Für 4 Portionen- 200 g Champignons
- 2 Zwiebeln (etwa 100 g)
- Öl zum Braten
- 50 g Sonnenblumenkerne
- Saft einer halben Zitrone
- ½ Teelöffel Agavendicksaft
- 10 g Schnittknoblauch
- Salz, Pfeffer, Muskatnuss
Zubereitung: Die Pilze von Erde säubern, in Scheiben schneiden.
Die Zwiebeln häuten und in kleine Würfel schneiden.
Eine gusseiserne Pfanne erhitzen und die Sonnenblumenkerne ohne Fett rösten, bis sie bräunen. Auf einem Teller abkühlen lassen.
In die noch heiße Pfanne Öl zum Braten geben, Pilze und Champignons zugeben und wieder auf den Herd stellen. Etwa 10 Minuten braten, Agavendicksaft und Zitronensaft zugeben und kräftig mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen.
In einem hohen Gefäß die Sonnenblumenkerne und die Zwiebel-Pilze geben und mit dem Pürierstab alles zerkleinern. Es darf noch etwas stückig bleiben.
Nun den Schnittknoblauch in feine Streifen schneiden und unter die Masse rühren.
In Gläser mit Schraubdeckel geben und im Kühlschrank bis zum Verzehr aufbewahren. Der Streich hält etwa 4 Tage. Sehr lecker auf frischem Bauernbrot.
Tipps und Tricks:
Die richtige Aufbewahrung von Schnittlauch
Die Schnittlauchröhren werden am besten mit ein wenig Wasser befeuchtet und in eine Plastiktüte gelegt. Diese kann im Gemüsefach des Kühlschranks 2-3 Tage aufbewahrt werden. Man kann sie auch kurzzeitig in ein Glas mit Wasser stellen. Dabei sollten nur die unteren 2 Zentimeter im Wasser stehen. Außerdem sollte es täglich gewechselt werden.
Die richtige Aufbewahrung von Schnittlauch
Die Schnittlauchröhren werden am besten mit ein wenig Wasser befeuchtet und in eine Plastiktüte gelegt. Diese kann im Gemüsefach des Kühlschranks 2-3 Tage aufbewahrt werden. Man kann sie auch kurzzeitig in ein Glas mit Wasser stellen. Dabei sollten nur die unteren 2 Zentimeter im Wasser stehen. Außerdem sollte es täglich gewechselt werden.
Schnittlauch - Pflege im Garten
Schnittlauch ist einfach zu kultivieren und gehört wohl zu den ersten Pflanzen im Kräutergarten. Oft steht er in Küchennähe am Beetrand in einer Reihe gepflanzt. Dann fängt man von links nach rechts an, die Reihe zu beernten. Ist man hinten angelangt, so ist vorne wieder genug nachgewachsen für eine erneute Ernte.Selbst wenn man mit Kochen nix am Hut hat, so hat Schnittlauch doch einen hohen Zierwert. Es ist also nicht verwunderlich, dass es immer mehr Sorten und Varietäten gibt. Die vorherrschende Farbe ist rosa in vielen Varietäten. Von Pink über Blassrosa und Mauve ist alles vertreten. Auch gibt es einige Sorten mit weißer Blüte.
Insekten lieben die Schnittlauchblüten. Sie fliegen unermüdlich die Blüten an und saugen Nektar. Die Pflanze möchte einen sonnigen bis halbschattigen Platz in mäßig nährstoffreichen Böden - sie verträgt zeitweilige Trockenheit. Selbst wenn das oberirdische Grün verwelkt, treibt die Pflanze aus der Zwiebel wieder aus, sobald wieder genügend Feuchtigkeit vorhanden ist.
Schnittlauch samt sich aus und treibt Tochterzwiebeln, so sorgt er selbst für die die Vermehrung und breitet sich stetig aus. Es ist ratsam, alle 3-4 Jahre die Pflanzen zu teilen und so verjüngt wieder einzupflanzen.
Standort
Schnittlauch steht am liebsten an einem sonnigen bis halbschattigen Platz im Garten. Er möchte einen sandigen humosen Boden mit mäßigem Nährstoffgehalt.Schnittlauch steht besser am Beetrand, wo er von anderen höheren Stauden unbedrängt wachsen kann. Er ist eine robuste und einfach zu haltende Zwiebelpflanze, die mehrere jahre am selben Standort stehen kann. SDie Pflanze ist winterhart und treibt zuverlässig im zeitigen Frühjahr wieder aus.
Zusammen mit anderen Kräutern, die einen ähnlichen Anspruch an den Standort haben, kann Schnittlauch mit Melisse, Liebstöckel und Schnittsellerie auch in der Kräuterspirale wachsen.
weiterlesen -> Schnittlauch Standort
Austrieb im Februar - hier Berglauch
Überwintern
Schnittlauch kann in unseren Breitengraden problemlos draußen überwintern. Er ist komplett winterhart und braucht keinen zusätzlichen Winterschutz. Das alte Laub von Büschen, Bäumen oder Stauden sollte trotzdem bis zum Frühjahr auf dem Boden liegen bleiben.Es schützt den jungen frühen Austrieb der Schnittlauchpflanzen im zeitigen Frühjahr und bieten außerdem nützlichen Insekten eine wertvolle Überwinterungsstätte.
Schnittlauch kann auch nach einer gewissen Zeit der Frosteinwinkung ins Warme geholt werden. Nun treiben ausschließlich junge Blätter, ohne das die störenden alten Triebe weiter wachsen. Im späten Frühjahr können die Pflanzen dann wieder ins Freie gepflanzt werden.
Auch ist eine Überwinterung im Kaltgewächshaus oder Frühbeetkasten möglich. Die Pflanzen treiben früher aus als im Freiland. So hat man bereits im Februar feinsten Schnitlauch zu ernten. weiterlesen -> Schnittlauch überwintern
Vermehrung und Anbau
Schnittlauch im Garten oder auf dem Balkon anzubauen ist einfach. Die eigene Ernte ist bereits nach kurzer Zeit möglich. Schnittlauch ist eine recht einfache und robuste Pflanze. Die Kultur ist erfolgversprechend, wenn man sich an einige grundsätzliche Abläufe hält.Um ein Gefühl für die Pflanze zu bekommen, ist das Wissen um die Herkunft hilfreich. Er kommt aus wesentlich kälteren Regionen, nämlich aus den Tundren und Geröllsteppen Kanadas und Sibiriens. Er kommt also prima mit unseren Wintern zurecht, benötigt nur wenig Nährstoffe und vermehrt sich selbständig durch Samen und Tochterzwiebeln.
Unterstützt man ihn ein wenig beim Wachsen, indem man ihn zur rechten Zeit aussät, düngt und wässert, dankt er es mit lecken würzigen Schnittlauchgrün.
Aussaat
Die Aussaat kann ab Mitte April direkt ins Freiland erfolgen. Der Boden sollte sandig-lehmig und locker sein. Bei einer konstanten Temperatur von 15°C keimen die Samen innerhalb von 10 Tagen. Es bildet sich ein Keimblatt, welches noch lange oben das Samenkorn trägt. Das sieht lustig aus. Es fällt irgendwann von alleine ab. Mit der Zeit werden die Blätter kräftiger und nach 2 Monaten kann die erste Ernte erfolgen.Schnittlauch kann auch in Töpfen ausgesät werden. Hier kann man bereits im März aussäen und die Pflanzen auf der Fensterbank vorkultivieren. Ein heller und warmer Platz läßt Schnittlauch schnell sprießen.
Sie können Ende April nach draußen gestellt werden. Da die Pflanzen winterhart sind, können sie auch in Töpfen draußen überwintern.
weiterlesen -> Schnittlauch Aussaat
Schnittlauch teilen
Nach etwa 4 Jahren sind die Pflanzen recht groß geworden. Durch Selbstaussaat und Tochterzwiebelbildung sind die Pflanzen oft sehr kompakt. Die einzelnen Halme stehen zu dicht, sie nehmen sich gegenseitig Luft, Nährstoffe und Wasser weg. Die Folge ist ein verfilzen. Die einzelnen Röhrenblätter treiben nur spärlich aus, sie bleiben klein und alle sind unzufrieden.
Teilung einer Schnittlauchpflanze
Nun kann man sie Pflanzen durch Teilung verjüngen. Gleichzeitig vermehrt man die Pflanzen und man kann sein Kräuterbeet mit neuen frischen Schnittlauchpflanzen anreichern.
Zum Teilen verwendet der grobmotorische Gärtner einen Spaten. Das sensible Gärtnerli kann auch mit einem Messer die Pflanzen teilen. In beiden Fällen werden die alten Pflanzen aus dem Boden genommen und je nach Größe in 4-6 Stücke geteilt. Dabei bleibt es nicht aus, das man ab und an durch die Zwiebel schneidet. Diese ist dann zwar dahin, aber die anderen treiben umso besser wieder aus. Alternativ kann man auch ganz vorsichtig mit der Hand den Ballen teilen. Ist aber eigentlich nicht nötig. Schnittlauch ist robust.
Die einzelnen Stücke werden dann versetzt wieder eingepflanzt. Die beste Zeit zum Teilen ist das zeitige Frühjahr, etwa ab Mitte März oder der frühe Herbst, also Mitte September bis Anfang Oktober. Alles oberirdische Grün sollte beim Teilen auf 5 cm abgeschnitten werden. Nun geht die Kraft in den Ballen, der bereits nach 2 Wochen neue Wurzeln gebildet hat.
Fazit:
Schnittlauch lässt sich durch Aussaat und Teilung vermehren. Beide Methoden sind einfach. Durch seine Unempfindlichkeit kalten Frühlingnächten gegenüber, kann er früh im Jahr vermehrt werden.
Schnittlauch lässt sich durch Aussaat und Teilung vermehren. Beide Methoden sind einfach. Durch seine Unempfindlichkeit kalten Frühlingnächten gegenüber, kann er früh im Jahr vermehrt werden.
Schnittlauch schneiden
Schnittlauch sollte stets mit einem scharfen Messer oder Schere geschnitten werden. Die verhindert das Quetschen und Beschädigen der Blätter. Der Schnitt sollte bis 3 cm über dem Boden erfolgen. Die Pflanze treibt sofort wieder nach. Während der Blütezeit kann Schnittlauch ebenfalls geschnitten werden. Blätter und Blüten können in der Küche verwendet werden. Die harten Blütenstängel hingegen sind nicht essbar.Einen regelmäßigen Schnitt verträgt die Pflanze problemlos.
Von Zeit zu Zeit sollte ein Radikalschnitt erfolgen. Nach der Blütezeit, wenn die Pflanze ermüdet und schlapp ist, führt ein Schnitt zu neuem Austrieb. Grüne und gesunde Blätter sprießen wieder und können geerntet werden.
Weiterhin ist ein Schnitt vor dem Winter hilfreich. Alles Abgestorbene wird bis auf 5 cm abgeschnitten. Ein kleines Polster bleibt stehen, um den jungen Austrieb im Frühling zu schützen.
weiterlesen -> Schnittlauch schneiden
Schnittlauch gießen und düngen
Schnittlauch ist eine mittelstark zehrende Pflanze. Sie bevorzugt nährstoffreichen sandig-humosen Boden. Damit sie gedeiht und man lange etwas von ihr hat, ist es von Vorteil, sie mit ausreichenden Nährstoffen zu versorgen.Im Frühling ist eine gute Portion Kompost um die Pflanzen verteilt eine gute Sachen. Er reichert das Bodenleben an, stabilisiert den ph-Wert und versorgt ihn mit Huminstoffen.
Auch eine Düngung ist ratsam. Man kann eine organische Düngung im Frühling in den Boden einarbeiten und diese im Sommer wiederholen. Für Schnittlauch im Kübel oder Balkonkasten ist eine Flüssigdüngung ratsam. Diese wird meistens wöchentlich mit dem Gießwasser ausgebracht, sodas laufend Nährstoffe vorhanden sind.
Der Wasserbedarf von Schnittlauch ist recht hoch. Da er sandige Böden bevorzugt, in denen schlecht Wasser gespeichert werden kann, ist hier eine regelmäßige Bewässerung zu empfehlen. Besonders in den heißen Wochen im Sommer sollte der Boden nie ganz austrocknen. Sollte dies doch einmal der Fall sein, so kann es passieren, das die Pflanze komplett einzieht. Alles Laub wird gelb und welk. Nach einem Rückschnitt bis auf wenige Zentimeter über dem Boden und einer kräftigen Wässerung treiben die Pflanzen jedoch wieder aus. Die Zwiebel besitzt die Fähigkeit Wasser zu speichern, sodas die Pflanze die trockenen Zeit übersteht.
Schnittlauch verträgt keine Staunässe. Besonders im Winter ist ein guter Wasserabzug wichtig.
Fazit:
Schnittlauch möchte in nährstoffreichen Böden stehen, die einen mittleren Nährstoffgehalt ausweisen. Dieser sollte eher feucht sein, jedoch keine Staunässe bilden.
Schnittlauch möchte in nährstoffreichen Böden stehen, die einen mittleren Nährstoffgehalt ausweisen. Dieser sollte eher feucht sein, jedoch keine Staunässe bilden.
Blüte
Schnittlauch blüht im Juni bis August.Die kugeligen Blüten blühen in verschiedenen rosa bis weißen Tönen. Sie sind sehr dekorativ und passen sowohl in einen Kräutergarten als auch ins Blumenbeet. Man kann während der Blütezeit die Blätter weiterhin ernten - auch die Blüten sind essbar. Sie schmecken süßlich und leicht zwiebelig. Sehr lecker auf Quark oder im Salat. Außerdem sehen sie sehr dekorativ aus.
Während der Blütezeit sieht man viele Insekten um die Schnittlauchpflanzen herumschwirren. Bienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen besuchen gern die Blüten um Nektar zu saugen. Man sollte also immer ein paar Blüten stehen lassen für unsere lieben Insekten.
weiterlesen -> Schnittlauch Blüten
Gute Nachbarn
Die gegenseitige Beeinflussung höherer Pflanzen nennt man Allelopatie. Hierbei gibt es positive, also wachstumsfördernde Zustände, wie auch negative, also wachstumshemmde Wirkungen.Schnittlauch wie auch anderen Lauchgewächse wie Zwiebeln, Porree und Knoblauch enthalten aromatische Lauchöle. Diese hat die Pflanze entwickelt, um Schädlinge fern zu halten. Das geschied auch bei benachbarten Pflanzen - so profitieren Möhren von dem Duft der Zwiebelgewächse, indem er die Möhrenfliege fern hält. Außerdem können Lauchgewächse die Wuchskraft und Gesundheit von Erdbeeren, Kohl, Tomaten, Sellerie und Endivien positiv beeinflussen.
Schlechte Nachbarn sind Bohnen, Erbsen, Mangold und Rote Bete. Sie kümmern in der Nachbarschaft von Lauch. Man sollte die einzelnen Laucharten möglichst weit voneinander entfernt anbauen. Auch sollte der Standort alle 3-4 Jahre gewechelt weden, so wird Bodenmüdigkeit vorgebeugt. Die Pflanzen werden anfälliger für Schädlinge und Krankheiten. Besoners die Lauchfliege ist eine bedeutender Schädling, der schwer zu besiegen ist.
Krankheiten und Schädlinge
Schnittlauch ist eine recht robuste Pflanze und wenn sie sich am Standort wohl fühlt, so ist kaum mit Schädlingen und Krankheiten zu rechnen. Dennoch kann es passieren, das ganz plötzlich die Pflanzen krank werden. Meistens spielt das Klima eine Rolle, etwa zu heiß und wenig gegossen oder kühler nasser Sommer. Auch kann es nach längerer Abwesenheit wie etwa in der Urlaubszeit zu einer Vernachlässigung der Pflanzen kommen.Die häufigsten Vertreter der Schädling sind Blattläuse. Vorzugsweise die Grüne Blattlaus, die sich durch ihre Farbe besonders gut tarnt. Man kann Blattäuse schnell und wirksam beikommen.
Bei anderen ist dies schon kniffliger, beispielsweise die Lauch fliege. Durch ihren recht komplexen Lebenszyklus ist nicht immer sofort ein Befall zu sehen.
Pilze gehören zu den wiederstandsfähisten Schädlingen, zumal feuchtes Wetter ihnen hilft sich weiter auszubreiten. In kühlen und nassen Sommern ist ihnen kaum beizukommen. Mit einigen Tricks ist den Pflanzen dennoch schnell zu helfen.
weiterlesen -> Krankheiten und Schädlinge
Verwandte
Die bekanntesten Verwandten des Schnittlauchs sind Wilder Schnittlauch, Schnittknoblauch, Winterheckenzwiebel und Ausdauernder Lauch. Sie gehören alle zu den lauchartigen Gewächsen und haben in veränderlichen Anteilen alle das schwefelhaltige Lauchöl in ihrem ätherischen Öl enthalten. Das macht ihren scharfen aromatischen Geschmack aus, außerdem hat es eine appetitanregende Wirkung.Man verwendet die Blätter und Blüten zu kulinarischen Zwecken.
Wilder Schnittlauch (Allium schoenoprasum var. sibiricum):
Er ist in den Tundren Sibiriens und Kanadas zuhause. In ausgewählten Gärtnereien wird die Auslese 'Pink Giant' angeboten. Die Wildform wird allenfalls als Saatgut angeboten. Sie ist eine ausgesprochene Liebhaberpflanze.
Sie wächst auf saurem, sumpfigen Boden und kargen Geröllflächen. Im mageren Steingartenbeet fühlt sie sich auch bei uns wohl.
Schnittknoblauch (Allium tuberosum):
Ein deutliche würziger Vertreter der Lauchgewächse mit leichtem Knoblaucharoma. Die Blüte ist weiß und erscheit nach der Schnittlauchblüte im August. Eine Zierde für jeden Garten und eine Nektarpflanze für unsere Insekten.
Schnittknoblauch liebt sonnige Plätze in mäßig gedüngtem Boden. Er kann gut neben Schnittlauch stehen. In der Küche verwendet man die dicken Blätter und die leckeren Blüten.
Winterheckenzwiebel (Allium fistulosum):
Die Pflanze bildet dicke Schloten, die sehr früh austreiben. Sie sind in Ringe geschnitten lecker im Salat oder auf Brot.
Winterheckenzwiebeln möchten ebenfalls einen sonnigen Standort und benötigen einen mäßiß gedüngten Boden. Sie erreichen eine Höhe von 40 – 50 cm und blühen im Juli mit weißer Blüte.
Ausdauernder Lauch (Allium senescens):
Eine der schönsten essbaren Läuche mit großen violetten Blüten, die lange und anhaltend blühen. Ausdauernder Lauch hat breite aromatische Blätter, die wie Schnittlauch zu verwenden sind. Er sieht im Garten sehr schön neben anderen Laucharten aus. Außerdem hat er durch seinen hohen Zierwert einen Platz im Staudenbeet verdient.
Er möchte einen mäßig gedüngten Boden in sonniger bis halbschattiger Lage.
Inhaltsstoffe und Wirkung - Schnittlauch als Heilpflanze
Aufgrund seiner Inhaltsstoffe wird Schnittlauch sehr geschätzt. Er wirkt appetitanregend, antibakteriell, schleimlösend und harntreibend. Außerdem hat er einen blutreinigenden Effekt. Er entfaltet seine Wirkung am besten, wenn er roh gegessen wird. Die wertvollen Vitamine könnten beim Erhitzen zerstört werden. Außerdem sind die Inhaltsstoffe des ätherischen Öles flüchtig.Die tägliche Dosis Schnittlauch, wie er in der Küche verwendet wird, macht ihn zu einem gesunden Lebensmittel.
Schnittlauch gilt nur bedingt als Heilpflanze. Es gibt Pflanzen, die in ihrer Wirkung überzeugender sind. Es kann also auch kein Zuviel an Schnittlauch in der Ernährung geben. Es sollen hier einige der wichtigsten Inhaltsstoffe des Schnittlauchs aufgezählt werden.
Ätherisches Öl, hier besonders die die Diallylsulfid, Disulfid und Diallyltrisulfid-Verbindungen. Sie wirken antimicrobiell.
Vitamine C ist lebenswichtig und kann vom Körper nicht selbst produziert werden. Es wird bei der Herstellung von Kollagen benötigt. Es ist ein wesentlicher Gegner bei der Bekämpfung freier Radikale und wirkt antioxydativ.
Cystein ist ein wichtiger Baustein bei der Bildung von Gluthation. Es wirkt im gesamten Körper und ist zuständig für die Stärkung des Immunsystems. Saponine werden ausschließlich in Pflanzen gebildet. Sie schützen diese vor Pilzbefall. Beim Menschen bieten sie den selben Schutz und außerdem wirken sie cholesterinsenkend.