Roter Weinbergpfirsich (Pflanze)

Die Früchte des Roten Weinbergpfirsichs besitzen ein herb-aromatisches Fruchtfleisch. Sie haben das typische Wildpfirsich-Aroma. Kern und Schale lassen sich leicht lösen. Beheimatet ist der Rote Weinbergpfirsich in der Moselregion. Er ist dort auf den Märkten ab August zu finden. Die Früchte werden reif geerntet und sind nicht lange lagerfähig. Roh schmecken die Früchte aromatischer als handelsübliche Pfirsiche und sind dabei weniger süß. Sie können zu allerlei Köstlichkeiten wie Kuchen, Mus, Marmelade oder Gelee verarbeitet werden. Der Rote Weinbergpfirsich wird auch Weingartenpfirsich genannt. Er wurde traditionell an Randlagen der Weinberge gepflanzt. Das Weinbauklima bekommt dem Pfirsich gut, er wächst aber auch gut bei uns im Norden von Niedersachsen.

Pflanzung

Eine Pflanzung ist das ganze Jahr möglich, da die Pflanzen in Containern stehen und bereits einen ausreichenden Wurzelballen gebildet haben. Es empfiehlt sich aber die regenreichen Zeiten im Frühjahr oder Herbst als Pflanzzeitpunkt zu wählen. Junge Pfirsiche sollten keinesfalls Hitzestress ausgesetzt werden. Sie benötigen für das Wurzelwachstum und Ausbilden der Triebe eine gleichmäßige Feuchtigkeit.


Allgemeines/Wuchs

• Lebensform: Gehölz
• Wuchs: aufrecht
• Höhe: 5-6 m
• Pflanzabstand/Breite: 4 m
• Wurzelsystem: Herzwurzel
• Ausläuferbildung: nein
• Invasive Art: nein
• Heimat: die Heimat der Pfirsiche ist China, der Weinbergpfirsich hat sich in Europa entwickelt
• Klimazone: warm-gemäßigt
• Winterhärte: bis -18°C

Standort

Ein warmer geschützter Standort in voller Sonne ist von Vorteil, da die Pflanze wärmeliebend ist. Der Boden sollte tiefgründig und humos sein. Eine gute Nährstoffversorgung mit organischem Dünger und einem hohen Anteil Kompost im Pflanzloch ist ratsam. Ein Abdecker der Baumscheibe mit Grasschnitt kann den Sommer über erfolgen. Es sollten keine Hackschnitzel oder Rindenmulch auf der Baumscheibe verteilt werden, da dies Material der Pflanze Nährstoffe entzieht.

Standortansprüche

• Boden: tiefgrüngig, humos, nährstoffreich
• Als Kübelpflanze geeignet: ja, bis etwa zum 5. Jahr
• Substrat bei Topfhaltung: gutes Gehölzsubstrat mit Wasserspeicher wie Blähton
• Lichtbedarf: vollsonnig
• Wasserbedarf: feucht, aber nicht nass, gelegentliche Trockenheit wird toleriert
• PH-Wert: neutral
• Nährstoffbedarf: hoch

Blüte und Befruchtung

Die Pflanze ist selbstfruchtbar. Sie bildet also ohne zusätzliche Befruchtersorten Früchte aus. Es ist jedoch stets von Vorteil, in der Nachbarschaft Pfirsichbäume stehen zu haben, da sich das Angebot an Pollen so erhöht. Befruchtet werden die Blüten durch Honigbienen und Wildbienen. Die Blüten verströmen einen lieblichen Duft und werden so von Bienen angezogen.

Blüte

• Blütenfarbe: rosa
• Blütezeit: Mai
• Blütenduft: lieblich
• Blütenform: einfache Rosenblüte

Ökologische Bedeutung

• Wildbienen Nahrung: ja, viele Wildbienen die zeitig im Frühling in den Obstgärten unterwegs sind fliegen Pfirsiche an. Darunter sind unter anderem Mauerbienen, Pelzbienen, Holz-und Hatzbienen und Sandbienen.
• Honigbienen Nahrung: Honigbienen sind die wichtigsten Bestäuber von Pfirsichen.

Pflege im Garten

Damit man viel Freude an seinem Pfirsichbaum hat, sind ein paar Pflegehinweise zu beachten. Der Standort sollte vollsonnig sein. Der Rote Weinbergpfirsich hat keinen besonderen Anspruch an den Boden. Grundsätzlich sind Sandböden besser geeignet als schwere Lehmböden. Als Bodenvorbereitung ist eine Düngung im Februar von Vorteil bei einer Pflanzung im März oder April. Der Standort sollte idealerweise sonnig und geschützt sein. Auch ist eine Lage mit Abendsonne zu bevorzugen.

Erntezeit - Reife

Bereits nach 3-4 Jahren können die ersten Früchte geerntet werden. Der Wasserbedarf ist im Frühling hoch, dann regnet es ja auch meistens recht viel. Sollte das Frühjahr trocken ausfallen, ist eine zusätzliche Bewässerung vorteilhaft.
Die Reifezeit ist der August mit seinen langen Sommerabenden. In dieser Zeit entwickelt der Weinbergpfirsich sein ganzes Aroma. Ein trockener, warmer Sommer ist für die Reife ideal. Wichtig ist, das in trockenen Sommern nicht gegossen wird. Dies gilt auch für andere Pfirsicharten und auch für Aprikosen. Die Früchte entwickeln viel mehr Aroma, wenn die Pflanze während der Reifezeit trocken steht.

Roter Weinbergpfirsich Schnitt

Ein jährlicher Schnitt fördert den Fruchtertrag. Nach der Ernte werden etwa drei viertel der Triebe entfernt, an denen Früchte gewachsen sind. Ziel ist eine sogenannte Hohlkrone, die aus drei bis vier Gerüst-Ästen besteht, die eine Länge von etwa einem Meter haben . Alle übrigen werden bis auf drei bis vier Knospen zurückgeschnitten. Hier entwickeln sich im darauf folgenden Jahr neue Früchte.



Pfirsiche wachsen am vorjährigen Holz. Man erkennt die Fruchtknospen an ihrer rundlichen Form, die von einer länglichen Blattanlage halb umschlossen sind. Als Anfänger schneidet man oft zu zaghaft. Es schadet nichts, das alte Holz der Pfirsiche stark zurück zu schneiden, sondern ist eher förderlich. Dies fördert den Neuaustrieb. Das Holz von Pfirsichen ist weich und biegsam. Sollt es einmal geschehen, das Pfirsiche für mehrere Jahre nicht geschnitten werden, so besteht die Gefahr, das die Äste unter der Last brechen.
Pfirsiche sollten nach der Blüte im Frühjahr geschnitten werden. Ein Korrekturschnitt kann dann im Sommer erfolgen. Schneidet man die Pflanzen im Herbst oder Winter, heilen die Schnittstellen schlecht und es kann zu Gummifluss kommen.

Weinbergpfirsiche in der Küche

Die Früchte sind innen weiß mit einer dunkelroten Maserung. Das rote Fleisch behält auch nach Erhitzung seine Farbe. Man kann eine vorzügliche Marmelade oder Konfitüre aus Roten Weinbergpfirsichen herstellen. Wie schon erwähnt, ist der Geschmack dieser Pfirsichsorte herber als bei anderen Pfirsichen. Das macht die Marmelade so einzigartig.

Rezept: Marmelade aus Rotem Weinbergpfirsich

Für 3 Gläser à 200 ml

Zutaten:
900 g vorbereitete Früchte vom Roten Weinbergpfirsich
280 g Zucker oder 20 ml Flüssigsüße
Saft einer Zitrone
ein Beutel Gelfix 1:3

1. Die Pfirsiche entkernen und von der Haut befreien (bei reifen Früchten lässt sich die Haut einfach abziehen).
2. In einen hohen Topf geben und mit dem Zauberstab fein pürieren, Zitronensaft, Zucker oder Flüssigsüße und Gelfix hinzu.
3. Alles gut durchrühren, dann erhitzen.
4. 3 Minuten sprudelnd kochen lassen, dann in heiß ausgespülte Gläser füllen, sofort verschließen.

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