Minzebär (Crysolina mentastri)
BeschreibungEin recht hübscher Käfer, der in Blau- und Grüntönen schillert. Er ist etwa einen Zentimeter lang. Die Imago fliegen im späten Frühling die Pflanzen an. Die Paarungszeit ist im Sommer. Eier werden blattunterseits abgelegt. Die braunen Larven schlüpfen im Juli/August. Sie sind sehr gefräßig und können in kurzer Zeit den Bestand abfressen. Außerdem verunreinigen sie durch ihren Kot die Blätter und verätzen diese. Es erscheinen braune Flecken, die wie verbrannt aussehen. Ansonsten werden die Blätter bis auf die dickeren Blattrippen abgefressen. Minzebären ernähren sich in erster Linie von Minzen, gehen aber auch auf andere aromatische Pflanzen, wie Agastachen oder Melissen, wenn nichts anderes da ist
Bekämpfung
Um eine Ausbreitung zu verhindern, sollte man sie gleich absammeln, sobald man sie im Frühling sieht. Somit unterbindet man die Paarung. Die beste Zeit ist in den Morgenstunden. Die Käfer sitzen dann unter den Blättern oder in den Blattachseln. Sie sind wenig beweglich, solange es noch deutlich unter 20°C ist. Sie lassen sich bei Berührung fallen. Hält man ein Gefäß unter die Blätter, kann man sie leicht auffangen. Sind jedoch bereits Eier abgelegt oder Larven geschlüpft, so empfiehlt sich ein Herunterschneiden der Pflanzen bis auf wenige Zentimeter. Das Schnittgut ist nicht zu verwerten und sollte im Hausmüll entsorgt werden.
Der Befall tritt bei gesunden Pflanzen auf, die länger an einem Standort stehen. Scheinbar werden die Käfer durch den Geruch des ätherischen Öles, welches auch im Boden ist, angelockt. Oft treten erst einzelne Exemplare auf, die wenig Schaden anrichten. Im Folgejahr ist jedoch mit einer explosionsartigen Vermehrung zu rechnen. Minzen die jährlich den Standort wechseln, sind weniger betroffen.
Vorbeugung
- häufiger Standortwechsel
- zeitiges Absammeln der Käfer
Minzrost (Puccinia menthae)
BeschreibungMinzrost ist ein Pilz, der Pflanzen befällt, die länger an einem Standort stehen. Es bilden im Frühling helle, chlorotische Flecken auf der Blattoberseite. Blattunterseits sind an diesen Stellen dunkle Pusteln zu sehen. Diese bilden im Sommer und Herbst orange Sporenlager, die sich durch Wind und Tröpfchen verbreiten. Stark befallenen Blätter fallen ab. Der Pilz bildet im Herbst Überwinterungssporen aus, die durch den Blattfall in den Boden gelangen. Die Sporen heften sich an die Rhizome und überdauern so den Winter. Im Frühling treiben dann bereits befallene junge Triebe aus.
Bekämpfung
Sobald das Schadbild auftritt, die Pflanzen bis auf wenige Zentimeter herunter schneiden. Der Neuaustrieb ist dann meistens gesund. Befallene Pflanzenteile im Hausmüll entsorgen und keinesfalls auf den Kompost geben. Sorgfältig herunter gefallenes Laub auflesen und entsorgen.
Vorbeugung
- häufiger Standortwechsel
- Minzerostresistente Sorten verwenden, z.B. Multimentha
- Blätter trocken halten, möglichst von unten gießen
- für eine Belüftung der Pflanzen sorgen durch großen Pflanzabstand (etwa 30 cm)
Blattläuse (Aphidoidea)
Es gibt in Europa über 800 verschiedene Blattlausarten. Einige treten auch an Minzen auf, die jedoch alle auf die gleiche Art bekämpft werden können. Es gibt grüne, schwarze und rote Arten. Einige sind nahezu durchsichtig. Die Größe variiert von 0,8 bis 2 mm. Es treten geflügelte und ungeflügelte Tiere auf.Blattläuse treten zu mehreren an allen Pflanzenteilen auf. Besonders in den Blattachseln und an der Blattunterseite sind sie zu finden. Auch die Spitzen junger Triebe werden gerne befallen. Sie stechen mit ihrem Saugrüssel in die Pflanze und saugen Pflanzensaft. Diese Stelle ist dann erst hell und später braun, wie abgestorben. Die Pflanzen sind geschwächt. Durch die Wunde gelangen Viren in die Pflanze, die weitaus schlimmeren Schaden anrichten können als die Läuse. Blattläuse scheiden Honigtau aus. Gelangt dieser auf die Blätter, so ist dies der perfekte Nährboden für Rußpilze.
Läuse gehören zu den besten Überlebenskünstlern. Sie vermehren sich ganz oder zeitweilig durch Jungfernzeugung. Das heißt, das ein weibliches Tier ohne Befruchtung durch ein Männchen Nachkommen zeugen kann. Diese sind dann ebenfalls alle weiblich. Es können bis zu 40 Generationen in einem Jahr auftreten.
Bekämpfung
Sobald die ersten Läuse auftreten die Pflanzen mit einer 2%igen Seifenlösung tropfnass sprühen. Es sollte auch an Stängel und Blattunterseite die Lösung gelangen. Vorzugsweise sollte an trüben Tagen oder in den Abendstunden gesprüht werden. Die Seifentropfen wirken wie ein Brennglas und können bei Sonneneinstrahlung die Blätter verbrennen. Diesen Vorgang im Abstand von 3 Tagen noch zwei Mal wiederholen.
Vorbeugung
Für natürliche Fressfeinde wie Marienkäfer, Schlupfwespen und Florfliegen sorgen. Diese fühlen sich in naturnahen Gärten wohl. Bekämpfung von Ameisen. Diese gehen mit den Blattläusen eine Symbiose ein und beschützen diese vor Fressfeinden. Im Gegenzug erhalten sie Honigtau. Provence-Lavendel , Colakraut und Zitronige Eberraute vertreiben Ameisen durch die Zusammensetzung des ätherischen Öles in den Blättern der Pflanzen. Spritzung mit Schachtelhalmtee oder ähnlichen Präparaten, um die Pflanzen zu stärken
Weiße Fliege, auch Gewächshaus-Mottenschildlaus (Trialeurodes vaporariorum)
Die Weiße Fliege gehört ebenfalls zu den Pflanzenläusen. Sie sind jedoch immer geflügelt.Schadbild
Kleine chlorotische Flecken sind auf den Blättern zu sehen. Die Tiere halten sich vornehmlich an der Blattunterseite auf. Die Tiere sind etwa 1,5 mm lang und mit einer weißen wachsartigen Schicht überzogen. Weibchen legen wenige gelbliche Eier täglich ab. Blattunterseits sitzen diese in kleinen Gelegen zu 2-7 Stück. Sobald die gelben Larven schlüpfen, saugen sie Pflanzensaft. Die Entwicklung zum Imago dauert etwa 2 Monate.
Bei starkem Befall kommt es durch Honigtau zu Ausbreitung von Rußpilzen.
Die Weiße Fliege tritt vorwiegend in Gewächshäusern oder an Pflanzen auf, die schlecht belüftet und zu trocken stehen.
Bekämpfung
mit 2%iger Seifenlauge oder Kaliseife die Pflanzen tropfnass abspritzen. Nur bei trüben Wetter spritzen, da es sonst zu Blattverbrennungen kommen kann. Belüften der Pflanzen.
Hygiene im Gewächshaus, besonders in den Wintermonaten. In beheizten Gewächshäusern überleben die Tiere und richten in der nächsten Saison wieder Schaden an.
Befallene Pflanzen zurückschneiden, Schnittgut im Hausmüll entsorgen. Gründliches Reinigen der Töpfe, in denen befallene Pflanzen standen. Natürliche Fressfeinde sind die Schlupfwespe. Diese kann gut als Schädlingsvertilger im Gewächshaus eingesetzt werden.
Vorbeugung
Weiße Fliege befällt verschiedenen Pflanzenarten. Sobald man einen Befall entdeckt, rasch betroffenen Pflanze behandeln, um ein Ausbreiten zu verhindern. Da sie sich im heißen, trockenen Klima wohl fühlt, sollte man oft lüften und alle Pflanze die es vertragen möglichst während des Sommers draußen halten.
Fazit: Minze ist recht robust und erholt sich nach einem Befall rasch. Je natürlicher die Umgebung, desto wohler fühlen sich die Pflanzen. Häufiger Standortwechsel ist von Vorteil.
Von Anja Walessa
Kundenfragen
An meiner Minze sind solch kleine Schaumbällchen... Wass'n das?
Das sind Schaumzikaden. Innerhalb des Schaumbällchens sitzt eine kleine Zikade, die durch den Schaum geschützt vor Feinden ist. Auch hält der Schaum eine konstante Feuchtigkeit, die das Insekt vor dem Austrocknen schützt. Die Zikade sieht eigentlich ganz niedlich aus.
Wie ein Minifrosch mit Flügeln. Die Insekten saugen an Pflanzen, richten aber keinen großen Schaden an. Man kann sie mit einem Wasserstrahl beseitigen oder die Pflanzen mit einem Tuch abwischen.
Warum bekommen Minzen weiße Flecken?
Kleine weiße Flecken auf der Blattoberseite deutet auf Zikadenbefall hin. Die kleinen Insekten stechen blattunterseites die Blätter an um Pflanzensaft zu saugen. An der Einstichstelle entsteht ein weißer Fleck. Man kann die Blätter trotzdem verwenden.
Alternativ kann man die Pflanze auch bis auf 10 cm herunter schneiden. Der neue Austrieb ist dann wieder gesund und fleckenlos.
Alternativ kann man die Pflanze auch bis auf 10 cm herunter schneiden. Der neue Austrieb ist dann wieder gesund und fleckenlos.
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