Markstammkohl (Saatgut)

 ca. 300 Samen
Artikelnummer: BR44s

Markstammkohl hat einen milden, leicht buttrigen Geschmack. Er kann von August bis weit in den Frost hinein geerntet werden und ist sehr frostfest.

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Brassica oleracea var. medullosa

Markstammkohl hat einen milden, leicht butterigen Geschmack. Er kann von August bis weit in den Frost hinein geerntet werden und ist sehr frostfest.

Ein vergessenes Gemüse

Markstammkohl wurde im vergangenen Jahrhundert noch manchmal auf Grünmärkten in Süddeutschland angeboten; leider ist er heutzutage kaum noch zu finden. In erster Linie erntet man die Blätter, aber auch das Mark ist sehr lecker. Es bildet sich ein zunehmend dicker werdender Stamm, an dem die Blätter locker in etwa 15 cm Abstand stehen. Der Stamm ist im oberen Bereich sehr zart und schmeckt ähnlich wie Kohlrabi. Er kann den Durchmesser von einem Zwei-Eurostück erreichen. Kehlkraut, Schwarzkraut oder Keulenkohl sind weitere Namen des Markstammkohls.

Markstammkohl wurde früher in ganz Europa angebaut, um ihn kulinarisch zu verwenden. Heute dient er meist noch als Futterkohl. Die Kaninchen freuen sich ebenfalls.

Im Garten

Die Pflanzen erreichen eine Höhe von etwa 1,50 m und sind recht anspruchslos. Sie können an einem sonnigen oder halbschattigen Standort stehen. Der Boden sollte ein wenig mit Kompost angereichert und gedüngt sein. Je feuchter er steht, desto milder der Geschmack. Man kann bis weit in den Frost hinein ernten.

Der günstigste Aussaattermin ist Anfang April. Die Samen sind frostfest und keimen, sobald sich der Boden etwas erwärmt. Die Eisheiligen können dem Gewächs nichts anhaben. Nach 6 Wochen ist die erste Ernte. Die Blätter können laufend geerntet werden, sie wachsen am oberen Teil der Pflanze laufend neu nach. Zum ernten schneidet man die Blätter mit den Blattstielen vom Stamm ab.

Leckeres aus der Küche

Wie bereits erwähnt ist auch das Mark sehr aromatisch und kann kurz blanchiert oder roh im Salat zubereitet werden. Die Blätter benötigen eine Garzeit von 15 Minuten. Zusammen mit Zwiebeln und Kümmel werden sie klassischerweise zubereitet. Das Gemüse wurde früher in ganz Europa angebaut. Aus dem Schwarzwald stammt dieses leckere Rezept:

Markstammkohl mit Spätzle

Für 2 Personen:
  • 300 g Blätter vom Markstammkohl
  • 2 Zwiebeln
  • 8 Cocktailtomaten
  • 2 Esslöffel Schmand
  • etwas Öl zum Braten
  • eine halbe Tasse Wasser
  • ein halber Teelöffel ganze Kümmelsamen
  • Salz, Pfeffer
Kohlblätter waschen, dicke Rippen herausschneiden, die Blätter übereinander legen, einrollen und feine Streifen von der Rolle abschneiden. Zwiebeln schälen, feinhacken und in Öl goldgelb anbraten, Kohl hinzu, etwa 3 Minuten mitschmoren, dann das Wasser und den Kümmel hinzu geben. Zum Schluss salzen. Nun bei geschlossenem Deckel etwa 15 Minuten schmoren, die Tomaten vierten und zusammen mit dem Schmand zugeben, weitere 3 Minuten garen. Dazu passen Spätzle, am besten selbst gemacht.

Steckbrief

Botanischer Name Brassica oleracea var. medullosa
Familie Kreuzblüher
Synonyme Kehlkraut, Schwarzkraut, Keulenkohl
Fruchtreife von August bis Dezember
Boden/Wasser nährstoffreich, feucht
Winterhärte ja
Eine Portion enthält etwa 300 Samen.

Artikel bewerten

schreibt
Er hat leider nicht bis zum Frost gereicht, weil wir ihn vorher gegessen haben ...
Echt lecker! ;)
Helmut,warum die guten Bitterstoffe wegkippen? 1 x blanchieren reicht völlig (wie auch bei Endivien), man kann zum Schluss ja gut mit Schmand o.ä. den Geschmack abmildern.
schreibt
Das hier ist eine kleinwüchsige Sorte für den kleinen Garten und den Feinschmecker. Bei den anderen Sorten werden die Stämme viel dicker und viel höher.
Eine ideale Pflanze für Mensch und Tier. Wer Besucher-Rehe im Garten hat, sollte ein paar Pflanzen im Winter stehen lassen. Ob diese zarte Sorte gut für die Rehe ist, weiß ich nicht.

Auf die Frage von Nils: Nicht vorziehen, sondern selbst im Freiland keimen lassen.
Feuchter, gut gedüngter Boden. Mist im Herbst auf den Boden, durchfrieren lassen, im Frühjahr einarbeiten. Aussäen...
schreibt
Markstammkohl (Kehlkraut) wächst mächtig, ist allerdings bei Raupen sehr beliebt. Schmeckt wunderbar, wenn man ihn richtig zubereitet. Ich mache es so: Stiehl und Gerippe wegschneiden. Wie Endivien in schmale Streifen schneiden. Erst zweimal kurz aufkochen und jeweils die Brühe abschütten. Dann in wenig Salzwasser aufkochen. Kartoffeln schälen, in Stücke schneiden und zusammen mit Geräuchertem (z.B. Bauchspeck) hinzugeben. Köcheln. Nach ca. 40-45 Minuten Speck rausnehmen (Wasser sollte weitgehend verdampft sein) und mit Stampfer Kartoffeln im Topf zerstampfen. Etwas Butter unterheben und schmelzen lassen und nach Geschmack mit Salz & Pfeffer würzen. Zusammen mit dem Speck servieren.
schreibt
Leider das selbe Drama wie beim Federkohl, keimt prima, danach floppt es im Freiland. Mal sehn wie es nächstes Jahr klappt. Hat jemand Tipps?