Alle Jahre wieder stellt sich das Problem, wie man am Besten seinen Rosmarin überwintert. In milden Wintern, in denen die Temperatur auf wenige Grad unter Null fällt, kann man die meisten Sorten draußen im Beet ohne Schutz lassen. Dabei ist es wichtig, dass der Rosmarin im Frühjahr gepflanzt wurde und er Zeit hatte, sich an den Standort zu gewöhnen und einzuwurzeln. Der letzte Ernteschnitt sollte im August erfolgen. Ein eventueller Rückschnitt um ein drittel der Pflanzenhöhe, erfolgt im Frühjahr, niemals im Herbst.
Der Winter 2009/2010 war lang und kalt. Da kann der winterhärteste Rosmarin den Löffel abgeben. Ich hatte etwa 100 zweijährige bis dreijährige Rosmarinpflanzen, die an unterschiedlichen Stellen standen. Das Problem war gar nicht mal die Kälte, sondern die mangelnde Feuchtigkeit. Der Boden ist gefroren und die Pflanzen können kein Wasser aufnehmen. Dazu kommt noch die austrocknende Wintersonne bei Ostwetterlage. Rosmarin als immergrüne Pflanze hat zwar durch die nadelähnlichen Blätter, die er nach innen einrollen kann, einen guten Verdunstungsschutz, aber bei wochenlanger Kälte nützt das irgendwann auch nix mehr.
Als einzige Sorte hat ‚Sudburry Blue‘ überlebt. Die Pflanzen standen geschützt von einer Johannisbeerhecke und inmitten von hohen Stauden standen, die nicht zurückgeschnitten waren. An dieser Stelle steht nur diese Rosmarinsorte und ich führe das Überleben der Pflanzen auf den Standort zurück. Die Pflanzen waren nicht abgedeckt.
Die Sorte ‚Backnang‘ stand an einer Gewächshauswand, war ebenfalls von hohen Staudenresten umgeben und hat recht lange durchgehalten. Der späte Frost im März hat ihn aber dennoch gekillt. Auch ‚Backnang‘ war nicht mit Gärtnervlies geschützt und ich vermute, das die Sorte durchgehalten hätte, wenn sie es gewesen wäre.
Die Sorte ‚Rex‘ stand im unbeheizten Gewächshaus seit 4 Jahren im Boden. Bereits nach den ersten 2 Woche hatten die Pflanzen einen deutlichen Frostschaden. Im Januar waren sie hinüber. Dabei muss man sagen, das ‚Rex‘ auch nicht als besonders frosthart gilt.
An exponierter Stelle in voller Sonne standen die Sorten ‚Arp‘, ‚Salem‘ und ‚Veitshöchheim‘. Sie gelten als die winterhärtesten Sorten. ‚Arp‘ soll sogar -18°C vertragen. Ja, alles schön und gut, aber es kommt gravierend auf den Standort an und auf die Dauer des Frostes. Bei mir sind alle drei Sorten eingegangen, obwohl diese teilweise mit Gärtnervlies eingepackt waren.
Fazit:
- Rosmarin im Frühjahr pflanzen
- an eine Stelle setzen, die im Sommer sonnig und im Winter halbschattig liegt
- mit Gärtnervlies abdecken
- sobald der Boden mal auftaut, auch im Winter gießen
- Romarinrückschnitt im Frühjahr, niemals im Herbst
Dann hatte ich wohl Glück! Bei mir hat die Sorte „Arp“ schon mehrere Winter überlebt, sogar den langen, heftigen Winter 2009/2010, in dem mir vieleLavendel eingegangen sind. Arp steht an unterschiedlichen Plätzen, war nicht geschützt und sogar die einjährigen Stecklinge haben den heftigen Winter überstanden.
Liebe Grüße, Margit