Zwiebel ist nicht gleich Zwiebel, das wäre zu langweilig. Die Luftzwiebel oder Etagenzwiebel bildet im Sommer einen dicken Blütenstängel aus, an dem jedoch keine Blüte, sondern ein Knäuel von Minizwiebeln in luftiger Höhe wächst. Diese kleinen Luftzwiebeln erreichen einen Durchmesser von einem bis zwei Zentimetern. Sie reifen innerhalb von 3 bis 4 Wochen aus und werden in dieser Zeit dunkelrot. Durch ihr Gewicht neigt sich der Stängel und sobald dieser den Boden berührt, schlagen die Zwiebelchen Wurzeln. So entstehen neue Pflanzen.
Luftzwiebeln sind eine Delikatesse. Der Geschmack erinnert an Schalotten, aber da man die Zwiebel im Ganzen lässt, ist das Mundgefühl ein anderes. Am Besten, man schmort sie ein paar Minuten in Butter oder Öl, so dass sie außen knusprig und innen nur gerade erwärmt sind. Beim Steak würde man es ‚medium rare‘ nennen.
Hier nun ein einfaches wie köstliches Rezept.
Pasta á la Luftzwiebel
Für zwei Personen
400 g Pasta, zum Beispiel Bandnudeln, es passen aber auch sehr gut Spätzle
zwei Tomaten
40 Luftzwiebeln
75 g Gouda, gerieben
10 Stängel von den grünen Blättern der Luftzwiebelpflanze, auch Schlotten genannt
Salz, Pfeffer, Öl
Zubereitung:
Die Zwiebeln von der äußeren Haut entfernen. Bei frischen Zwiebeln ist das nicht nötig, da sie noch keine feste Außenhaut gebildet haben. In einer Pfanne mit etwas Öl etwa 5 Minuten braten. Die Tomaten in kleine Würfel schneiden und in die Pfanne geben, diese etwa 2 Minuten erhitzen. Die Schlotten in Ringe schneiden.
In der Zwischenzeit Nudeln in Salzwasser al dente kochen, im Sieb abtropfen und auf Tellern anrichten und mit dem geriebenen Gouda bestreuen, darauf die Luftzwiebel-Tomaten-Mischung geben und mit den Lauchringen bestreuen. Frischen Pfeffer aus der Mühle darüber streuen und fertig.
Übrigens bildet die Luftwiebel erst ein Häutchen um die neuen zwiebelchen, in denen sie geschützt sind. Diese sehen manchmal recht lustig aus. Wie kleine Geisterchen.