Teppichpoleiminze im Winter

Die Teppichpoleiminze (Mentha pulegium nanum) ist etwa winterjampelig. Bisher hat sie gut durch gehalten. Versuchsweise überwintern die Töpfe draußen. Normaler weise säen sich die Pflanzen aus, so dass auch nach einem strengen Winter  im Frühling neue Pflänzchen zu sehen sind. Hier nun ein Bild der zugegeben nicht sehr ansehnlichen Minzen im Topfquartier. In den Töpfen tummeln sich ein paar traurige Gestalten, aber sie leben. Im Herbst war die ‚Teppichpolizei‘, wie wir sie spaßeshalber nennen, grün und üppig.  Sie rankte über die Topfränder und besiedelte den Platz zwischen den Töpfen am Boden.

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Feldsperlinge im Garten

Seit etwa 10 Jahren geht angeblich die Population des Haus- und Feldsperlings in Deutschland zurück, wie der NABU und andere Naturschutzorganisationen erklären. Eigentlich unbegreiflich, wenn ich an meine Kindheit denke, waren immer massenweise Spatzen in den Städten. Besonders an den Bratwurstbuden vorm Bahnhof waren die frechen Piepmätze so zutraulich, dass sie einem die Pommes vom Teller klauten. Sicherlich hat die Natur nicht vor gesehen, das Spatzen sich von fritierten Kartoffeln Weißbrot ernähren, aber als Kind macht es eben Spaß sie zu füttern.

An unserem Haus ist eine Wand mit Efeu bewachsen und hier sind immer viele Insekten zu finden. Und dort sind Sommers wie Winters ein Schar Feldsperlinge zugegen, die es im dichten Efeulaub scheinbar ganz gemütlich finden. Die Fähigkeit des Festhaltens an schwankenden Gegenständen habe ich als Kind am Bahnhofsvorplatz nicht beobachten können, aber nun im Winter an den Meisenringen zeigen die Spatzen, was sie können. Sie sind fast genauso geschickt wie die Kohl- und Blaumeisen.

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Scharf, Bitter, Süß

Durch dieses blöde Wetter habe ich mir eine schöne Bronchitis eingefangen. Die ersten Tage hatte ich eh keinen Hunger und habe gegessen, was so gerade da war. Nun sind meine Geschmacksnerven wieder bereit, kulinarische Genüsse wahr zu nehmen. Bei einer Erkältung ist scharf ja am besten, um wieder richtig Luft  holen zu können.  Außerdem war mir so nach etwas Bitterem und man soll ja seinen Neigungen nachgehen. Obst ist auch immer gut und passt auch immer.  Nun setzt sich also das Gericht aus scharf, bitter und süß zusammen. An Kräutern waren zu finden Lakritzkalmus und Vietnamesischer Koriander.
Also los.

Ananas-Chicorée-Curry in Kokossoße an Kartoffelfladen

Zutaten für den Kartoffelfladen:
5 kleine Pellkartoffeln
ein Ei
Salz, Pfeffer
gemahlenem Anis, Fenchel, Kurkuma, etwas Chili

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Stevia endlich legal

Vorbei sind die Zeiten, wo man die Steviapflanzen, die man als offiziell titulierte Zierpflanze in einer Kräutergärtnerei erworben, mühsam hegte und pflegte. Vorbei die bange Zeit des Winters, in dem alle möglichen Viecher die von der trockenen Heizungsluft arg gebeutelten Pflänzchen zusetzen. Vorbei die Herstellung des Extraktes Stevioglycosid, bei dem einem die Tat als etwas Verbotenes vorkam, etwa als ob man illegal Drogen herstellt.

Ich wünschte mir, dass ein großer Schokoladenhersteller Stevia als Süßungsmittel einsetzt. Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben, aber es kam noch besser. Das erste Produkt in Deutschland, welches mit Stevia gesüßt ist, kommt von der Molkerei Scheitz Andechser und ist ein Bio-Produkt. Es handelt sich um einen Joghurt, der mit Steviatee gesüßt ist. Bereits im Februar 2011 kam der Joghurt auf den Markt, musste aber wieder eingezogen werden, da erst nachgewiesen werden mußte, das Stevia kein sogenanntes Novel-Food ist. Das bedeutet, dass es ein gängiges Produkt sein muß und bereits vor 1997 in großem Maße verzehrt wurde. Merkur.online berichtete, dass Andechser nachweisen konnte, dass im Jahre 1997 in Europa 70 Millionen Tassen Steviatee getrunken wurden- haben die die alle gezählt? Egal, im September standen dann die Joghurts wieder in den Kühlregalen. Nun soll in Brüssel EU-weit Stevia als Nahrungsmittel zugelassen werden. Der Antrag ist am 14. November 2011 gestellt werden und muss nun in das Recht der einzelnen EU-Staaten umgesetzt werden. Na, wollen mal hoffen, dass die nicht so lange damit brauchen.

Palmkohl ‚Nero di Toscana‘

Dieses Jahr habe ich beschlossen, mehr Wintergemüse an zu bauen. Neben den leckeren Herbstrüben und Bremer Scheerkohl gibt es nun auch Palmkohl oder Federkohl im Garten. Die Sorte ‚Nero di Toscana‘ kommt wohl ursprünglich aus Italien. Er ist genau wie der Grünkohl aus dem Gemüsekohl entstanden und braucht ebenfalls Frost, um seine Bitterstoffe ab zu bauen und in Stärke zu verwandeln. Nun, in der Toscana friert es sicherlich auch mal, aber ein paar Nachtfröste im Oktober reichten nicht aus, um diesen Kohl süß zu machen. In der Literatur steht, dass diese Art Kohl aus Griechenland kommt, aber ich vermute mal, das es sich dabei eher um Spielarten des Gemüsekohls handelten und die Form des Palmkohls erst in Italien entwickelt wurde. Trotzdem stell sich immer noch die Frage nach den Frösten, die bei uns ja kein Problem sind.

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Kräuter für den Winter trocknen

Man weiß ja nun nicht, wie der nächste Winter wird. Im letzten sind mir fast alle Rosmarinpflanzen vertrocknet.  Entscheident ist der richtige Standort, damit sie durch kommen.  Jetzt sehen die Pflanzen so schön aus. Kräftige dunkelgrüne Blätter, die herrlich duften. Tja, ich hab erstmal die Spitzen geschnitten, um einen Wintervorrat zu haben. Egal, ob man Teekräuter oder Gewürze trocknet, ein warmer, schattiger Platz ist von Vorteil. Rosmarin braucht besonders lange zum Trocknen. Im Wohnzimmer ist es bei mir am wärmsten. Auf einem Küchentuch liegen locker die Rosmarinstängel. Abstreifen und kleinschneiden werden ich sie erst, wenn sie ganz trocken sind, vorher sind die Nadeln zu zäh. Jedenfalls duftet es zur Zeit recht gut bei mir. Gleich neben dem Rosmarin liegt nämlich die Zitronenmyrthe und trocknet vor sich hin. Auch diese Pflanze besitzt so viel ätherisches Öl, das sie sich noch nach 3 Wochen nicht trocken anfühlt. Man muss aber auch höllisch aufpassen, das man die Kräuter nicht zu früh in Gefäße stopft. Mir ist das mal passiert. Zwischen den Blättern bildet sich ein feines Gespinnst, welches an Spinnfäden erinnert und von Schimmelpilzen herrührt. Sowas muss dann auf  den Kompost und darf keinesfalls nachgetrocknet werden.
Ich freue mich schon auf einen winterlichen Lammbraten mit Rosmarin. Ob da wohl Zitronenmyrthe auch zu passt?  Mal aus probieren. Vielleicht lieber  in einem Quarkparfait als Dessert.

Kornelkirsche im Garten

Ganz hinten im Vorratsregal fand ich heute morgen ein Glas mit der letzten Brombeer- Kornelkirschenmarelade. Letztes Jahr im August habe ich die Marmelade eingekocht und war begeistert von dem guten Geschmack. Roh sind die Früchte säuerlich, haben ein kirschähnliches Aroma und zusammen mit den süßen Brombeeren ergibt es eine köstliche Mischung. So eine Marmelade kann man nirgends kaufen und ich habe nun 3 Kornelkirschen gepflanzt. Es wird zwar noch etwas dauern, bis ich ernten kann, aber die Blüten sind schon mal toll. Es sind mit die ersten Gehölze im Jahr, die blühen. Anfang März entfalten sie ihre gelben Blüten. Eigentlich ist die Kornelkirsche ja ein heimisches Gehölz, aber in meiner näheren Umgebung nur in einem Nachbargarten zu finden, von dem auch die Früchte für die Marmelade stammen. Kornelkirsche heißt in der Schweiz Tierlibaum, vermutlich weil sie viele Bestäuber wie Bienen und Hummel anzieht. Aus dem Holz wurden früher Lanzenschäfte gefertigt. Die älteste Kornelkirsche steht im Bamberger Kloster und ist etwa 200 Jahre alt, das ist doch schon mal was.

Eigentlich ist es erstaunlich, das so wenig Wildobstgehölze gepflanzt werden. Als Sichtschutz sind sie genauso gut, wie Ziergesträuch, tagen aber Früchte und selbst wenn man diese nicht für sich selbst ernten möchte, tut man den Tieren wie Kleinsäugern und Vögeln einen Gefallen, wenn man sie pflanzt. Die Nachbarkornelkirsche ist jedenfalls ein recht ordentlicher Sichtschutz zur Straße und steht zusammen mit Hasel, Felsenbirne und Hainbuche in einer frei wachsenden Hecke, sehr hübsch. Da nun wieder die Kirschen reif sind, habe ich ein Experiment gewagt. Kornelkirsche statt Tomaten auf Pizza und das schmeckt ganz hervorragend.

Nette Begrenzung 3

Ich bin ja immer wieder erstaunt, wie gut manche Mitmenschen mit Materialien um gehen können. Hier sind in recht weiten Abständen Eichenpfähle gesetzt worden. Die Begrenzung eines Gartens wird gegenüber einer halb öffentlichen Wiese nur durch ein Blumenbeet, mit ausgesucht schönen Stauden in weiß, gelb und violett begrenzt, in dem eben diese Eichenpflähle, quasie als Zaunparodie, stehen. Sie bilden eine ganz klare Grenze, aber sind gleichzeitig ein offenes Element in der Gartengestaltung. Zu dem silbrigen verwitternem Holz passen weiße und violette Stauden besonders schön.

Im weiteren Verlauf zieht sich die Grundstücksgrenze durch eine Gehölzpflanzung, in denen die Pfähle verschwinden und später wieder auftauchen. Erlebbar ist diese Art der Begrenzung nur durch die Entfernung, da sie aus der Nähe betrachtet eher wie ein schmückendes Element erscheint. Was die Begrenzung außerdem so besonders macht ist, das sie offensichtlich nicht auf der Grundstücksgrenze steht. Die Grenze scheint eher der Beetrand zu sein.

Permakultur- Unkrautregulierung durch Kartoffeln

Masanobu Fukuoaka ist einer der maßgeblichen Begründer der Permakultur. Eine Idee der Unkrautregulierung besagt, nicht ausreißen, sondern verdrängen.

Gesagt getan. Man nehme ein von Quecke gut durchsetztes Feld, vorzugsweise in öffentlicher Lage, damit auch alle sehen können, was hier passiert. Gefunden wurde das gute Stück auf dem Kräuterfeld Stapel, eine Initiative Kräuterinteressierter der Kräuterregion Wiesteniederung.
Passenderweise wohne ich im Nachbardorf und konnte hier mit ein paar unfreiwillig Freiwilligen den Versuch starten.

Zuerst deckt man mit Pappe das Feld ab. Dabei sollte kein Stückchen unbedeckt bleiben, sondern die Pappe gut überlappen. Dann auf die Pappe abgelagerten Kompost gemischt mit Rindenhäcksel etwa 15 cm bedecken. Man kann auch in mehreren Lagen arbeiten, also eine dünne Lage Kompost, Häcksel, Kompost, usw. 15 cm sollte die Schicht mindestens sein, 30 cm ist besser, hängt aber ganz von den Materialien ab, die man zur Verfügung hat. Wir begnügten uns mit der niedrigeren Variante.

Alles schön glatt haken, dann die Kartoffeln einpflanzen. So, nun wachst mal schön, Kartoffeln. Die Pappe hält die Quecke davon ab, von unten das Feld erneut zu besiedeln. Die Kartoffeln bilden lange Rhizome, die durch die mittlerweile aufgeweichte Pappe dringen. Die Quecke, nun schon arg geschwächt durch die Unterbindung der Photosyntheseproduktion, erliegt dem Konkurrenzdruck und gibt auf. Nun können die Kartoffeln den Boden lockern und oberirdisch verhindert das Kraut der Kartoffeln, dass sich neue unerwünschte Beikräuter ansiedeln. Neben dem Feld ist eine weitere Fläche, die mit einer hübschen Kunststofffolie abgedeckt ist. Hier soll ebenfalls die Quecke zur Kapitulation gezwungen werden. Neben dem optischen hat diese Methode noch einen weiteren Nachteil: man kann die Fläche während diese Phase nicht nutzen.

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Essbare Blüten – Orangentagetes

Tagetes wird auch Studentenblume genannt. Keine Ahnung wieso, die meisten Studenten werden sie vermutlich für eine Omablume halten.  Tagetes sind Sommerblumen, fleissige Dauerblüher und gibts im Gartenzenter in Minipötties für billiges Geld, wie meine Mutter zu sagen pflegt. Sehr duftintensiv, für Einige eher als stinkend empfunden, ist Tagetes in vielen Variationen vertreten. Als essbare Blüten eignen sich die schmalblättrigen Tagetes, auf Schlau Tagetes tenuifolia. Die Orangentagetes bildet zahlreich 10-Cent-Stück große orange Blüten, die ein leichtes Orangenschalenaroma haben. Auch die Blätter können in der Küche verwendet werden, sie sind nicht ganz so intensiv und eher was für Einsteiger in diese Geschmacksrichtung.

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