Nun ist das schöne Wetter anhaltend und es stellen sich ungebetene Gäste ein. Bisher haben die Minzen ganz gut den Angriffen der Minzebären standgehalten. Ich vermute, das es hier um den richtigen Standort geht. Die Marokkanische Minze steht bei uns im Halbschatten und wird regelmäßig gewässert. Vereinzelt treten mal Minzebären auf, aber die kann ich leicht absammeln. Am Besten funktioniert es in den kühlen Morgenstunden. Ich halte ein Glas unter das Blatt, wo der hübsche Käfer drauf sitzt und stupse es leicht an. Der Minzebär lässt sich fallen und landet im Glas. Das weitere Verfahren ist dann ein schneller Tod durch den Stiefel. Stehen die Pflanzen zu trocken, werden sie scheinbar viel schneller befallen. Gibt es keine Minzen, weil sie beispielsweise alle kahlgefressen sind, gehen die Käfer auf andere aromatische Pflanzen wie Monarden, Agastachen oder ähnliches. Vor Jahren habe ich in einer Kräutergärtnerei gearbeitet und habe erlebt, wie der Minzebär den kompletten Bestand an Minzen gefressen hat. Eine Gärtnerei sollte keine Betriebsferien machen, das gibt nur böse Überraschungen. Die Raupen sind genauso gefräßig wie die Imago. Außerdem kacken sie alles voll. Nicht schön. Solche Pflanzen kauft natürlich keiner, zumal die Kackflecken die Blätter verbrennen, deshalb Obacht!
Das Foto stammt zum Glück nicht aus unserer Gärtnerei, sondern aus dem Garten eines Bekannten, der es wohl nicht geschafft hat, rechtzeitig mit dem Absammeln zu beginnen.
In diesem Jahr vermehrt treffe ich eine schön gebänderte Raupe in orange, schwarz und dunkeltürkis, die außerdem noch lustig abstehende Borsten hat und zwei riesige Augen. Es handelt sich um die Raupe des Ringelspinners. Früher war sie ein gefürchteter Schädling, der ganze Obst-Plantagen befallen hat. Nun soll er angeblich zu den seltenen Arten gehören, aber noch nicht gefährdet sein. Die Raupe ist ein Indikator für naturnahe Gärten, na, das freut einen zu hören. Entdeckt habe ich die bunten Geschöpfe in erster Linie auf Wegen, aber heute saß eine auf einem Kirschlorbeerblatt. Sie fressen am liebsten Schlehen, Hasel und Obstbäumen. Ok, sie darf bleiben, aber nicht so doll. Das erwachsene Insekt ist übrigens nur halb so groß, wie die Raupe und unscheinbar beige.
Ein unsichtbarer Fressgast befällt meine Bohnen. Das Muster ist ja ganz hübsch, aber verkaufen kann man die Blätter auch nicht mehr. Mit sowas will ja keiner mehr kochen. Dabei sind die Blätter von Dicken Bohnen oder Pferdebohnen soo lecker! Das finden wohl auch die Raupen oder was auch immer hier nagt. Vielleicht hat ja jemand einen Tipp. Zu sehen ist wie gesagt nix. Nachts habe ich allerdings noch nicht nachgesehen.
Hallo! Ich habe zwar seit Jahren verschiedene Minzsorten im Garten, bin aber bislang noch keinem Minzebär begegnet. Deshalb habe ich erstmal gestaunt. Handelt es sich beim so genannten Minzblattkäfer um einen Minzebär oder sind das verschiedene Käferarten?
Das Du keine Minzebären im Garten hast, ist doch recht ungewöhnlich. *Grübel*
Vielleicht haben die Minzen bei Dir den ultimativen Superstandort?
Ich habe immer gedacht, das die Minzebären immer und überall da sind, wo Minzen sind.
Der Käfer heißt auf schlau Crysomela mentastrii und es ist eine nur Art, obwohl sie in Grün und Blau vertreten sind.
Genieße deine käferfreie Zone- *Neid*
Gruß
Anja
Nein, als Superstandort würde ich es nicht bezeichnen. Bei anderen Pflanzen habe ich auch die üblichen Läuse etc. Ich werde ab jetzt die Augen offen halten, damit sich nichts an den Minzen tut. Es wäre schade!
Interessant! Zur Zeit gibt es bei uns so viel zu posten, dass ich noch nicht dazu gekommen bin wohl genau diesen Käfer bei uns auf dem Blog zu zeigen. Bisher hatte ich ihn noch nie gesehen. Und bei uns thronte er morgens oben auf unserer Rose Hedi Grimm am Haus. Minze hatten wir früher hinten im Garten, aber plötzlich war sie weg. Wasserminze wird auch immer weniger. Doch diesen Käfer konnte ich noch nicht sehen. Da muss ich wohl mal schauen, wie die Vorstufe aussieht.
Und wenig später sah ich ein weiteres Exemplar mitten in der Pampa vor der Eigangstür des Smarthändlers neben der Autobahn. Ob sich diese Exemplare vorerstnur verirrt hatten …?
LG Silke
Die Vorstufe, also die Raupen vom Minzebär sind braune häßlich und gefräßige Alliens, die plötzlich da sind und noch mehr Schaden anrichten, als die Imago. Zur Zeit ist meine Marokkanische Minze davon befallen. Musste sie ganz runterschneiden, weil die Bätter quasi perforiert sind. An Rosen hab ich die Minzebären allerdings noch nicht gesehen. Man lernt nie aus!
Hallo Anja,
er saß dort auch nur ca. 1 Stunde ganz ruhig oben auf einem Blatt. Vielleicht fuhr er sein Radargerät aus und ortete, wo ein potenzieller Partner sein könnte bzw. war auf der Suche nach Minze für die Eiablage …
Ein paar Tage zuvor hatte ich diese Raupe – auch ein Solitär an der Hedi Grimm gesehen. Wahrscheinlich hat die Behandlung der Rose mit dem Neudorff Zecken- & Grasmilben Konzentrat sie in die Höhe getrieben: http://wildwuchs-unter-aufsicht.blogspot.com/2011/06/zu-besuch-bei-hedi-grimm.html. Aber das ist ja wohl kaum die Vorstufe des Minzebären – oder? Im www habe ich bisher nur Deine Abbildung gefunden. Hab‘ allerdings auch noch nicht intensiv gesucht …
LG Silke
Hallo!
Der Minzenblattkäfer frißt nicht nur Minzen. Er mag auch andere Lippenblütler. Man muß ihn also keineswegs töten, es reicht schon, ihn umzusiedeln. Ich habe die Tiere von unserer Minze abgesammelt und auf den Gundermann gesetzt, der unter den Sträuchern wuchert. Da haben sich die Käfer auch wohlgefühlt. So hatten wir gesunde Minzen und schöne Käfer im Garten. 🙂
Hallo Daphne,
gut zu wissen. Das werde ich das nächste Mal auch machen.
Danke für den Tipp.
Gruß
Anja
Danke Daphne , es gibt auch noch vernünftige Menschen. Es ist wirklich nicht nötig die Käfer zu töten wie es der Ersteller der Seite mit seinen Stiefeln tut. Wieso müssen so viele Menschen immer alles zertreten und töten, nur weil es sechs oder acht Beine hat. Wirklich traurig. Auch diese Insekten suchen sich nicht aus was sie fressen.